Dass man mit Sperrmüll so viel mehr machen kann als nur den Bürgersteig zu blockieren, demonstriert der Produktdesigner Sven Stornebel. Er sammelt alte Holzabfälle und baut daraus wunderschöne Tische und Hocker.

Das ZEITmagazin

In Deutschland werden jährlich zirka 7,5 Millionen Tonnen Altholz verbrannt. Eine Wiederverwendung von Holzprodukten findet kaum statt und lediglich 1,5 Millionen Tonnen werden weiter genutzt. Doch eigentlich sollte Recycling gegenüber der Verbrennung den Vorrang haben.

Sven Stornebel hat bereits früh den Abfall als Werkstoff entdeckt. 2006 hat er als Gestalter der Firma Moysig Retail Design den Hocker INES entworfen. Dabei bekam jedes Möbel durch die Auswahl und Anordnung unterschiedlicher Recyclingmaterialien wie Holz, Pappe, Kunststoff, Textilien und Acrylglas sein ganz eigenes Gesicht. Diese Sitzgruppe wurde im Kunstmuseum Marta Herford ausgestellt.

Das Designkonzept von INES fand sich 2010 in der Möbelserie von Other Side wieder. Dabei trägt Sven Stornebel ausrangierte Möbel zusammen und zerlegt sie. Das Massivholz und die Holzwerkstoffe werden danach in Streifen gesägt. Selbst alte Spanplatten werden verwendet. Die Streifen werden bunt sortiert, mit Holzleim verklebt und ergeben einen neuen Holzwerkstoff, die Grundlage des Sitzmöbels. Die Oberfläche ist mit Holzstaub gespachtelt, dann geschliffen und geölt.

Hier wird wichtig was man ursprünglich nicht sieht: die schmale Seite von Span-, Tischler- oder Sperrholzplatten. Durch die Kombination unterschiedlichster Materialen entsteht bei diesem Interior Design eine neue außergewöhnliche Ästhetik. 

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